Free-Flow-Maut in Frankreich

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Was Wohnmobilfahrer wissen müssen

Frankreich hat mit der Einführung des Free-Flow-Maut-Systems eine neue, moderne Mauterhebung eingeführt. Dieses System verzichtet auf klassische Mautstationen und ermöglicht einen fliessenden Verkehr ohne Anhalten. Für Wohnmobilfahrer gibt es einige Besonderheiten zu beachten.
 

Wie funktioniert das Free-Flow-Maut-System?

Das Free-Flow-Maut-System basiert auf einer elektronischen Erfassung der Fahrzeuge durch Kameras und Sensoren. Diese erfassen das Nummernschild und die Fahrzeugklasse, sodass die Maut automatisch berechnet wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mautstellen gibt es keine Schranken oder Bezahlstationen mehr, wodurch Staus reduziert und der Verkehrsfluss verbessert wird.

Die Free-Flow-Maut ist aktuell auf bestimmten Autobahnabschnitten schon eingeführt. Weitere Strecken werden ziemlich schnell folgen.
 

Wie kann man die Maut bezahlen?

Da es keine Mautstationen mehr gibt, musst du die Maut auf eine der folgenden Arten begleichen:

Online-Zahlung nach der Fahrt

Rufe die offizielle Website der Autobahnbetreiber. Es gibt insgesamt sieben !! Autobahnbetreiber in Frankreich. Für die Strecke in A79 in Mittelfrankreich zwischen Montmarault und Digoin ist es die aliae. Die Autobahn in der Normadie bezahlt man hingegen bei der SANEF
Gib dein Nummernschild ein und bezahle innerhalb einer bestimmten Frist (oft 72 Stunden nach der Durchfahrt).

Automatische Abrechnung mit einem Maut-Badge

Ein elektronischer Maut-Badge (z. B. von Bip&Go, Ulys oder Fulli) ermöglicht eine automatische Abbuchung.
Besonders praktisch für solche, die viel in Frankreich auf den Autobahnen unterwegs sind, da nichts manuell erledigen werden muss.

Prepaid-Konto einrichten

Du kannst ein Konto beim jeweiligen Betreiber einrichten und Guthaben aufladen.
Die Maut wird dann direkt nach der Durchfahrt abgebucht.
Dies empfehlen wir momentan noch nicht, da du in Frankreich verschiedene Konten brauchst.

Bezahlung an autorisierten Verkaufsstellen

Einige Tankstellen oder Geschäfte bieten die Möglichkeit, die Maut bar oder per Karte zu bezahlen.

Worauf Wohnmobilfahrer achten sollten

Fahrzeugklasse und Mautgebühr

Die Höhe der Maut hängt von der Fahrzeugklasse ab. Wohnmobile gehören meist zur Klasse 2 oder 3, je nach Höhe und Gewicht:
Klasse 2: Wohnmobile bis 3,5 Tonnen und bis 3 Meter Höhe.
Klasse 3: Wohnmobile schwerer als 3,5 Tonnen oder über 3 Meter hoch.

Da die automatische Erfassung anhand der Fahrzeughöhe und des Gewichts erfolgt, ist es wichtig, dass dein Wohnmobil korrekt klassifiziert wird.

Alternative Routen ohne Maut

Falls du Mautkosten vermeiden möchtest, kannst du auf Nationalstrassen (N-Strassen) oder Departementsstrassen (D-Strassen) ausweichen. Diese sind oft landschaftlich reizvoll, gut ausgebaut aber die Fahrt dauert länger. Und du hast viel, viel, viel mehr Kreisel...

Maut-Badge für Wohnmobile

Falls du oft auf Mautstrassen unterwegs bist, lohnt sich ein elektronischer Maut-Badge. Beachte jedoch, dass für grössere Wohnmobile spezielle Badges erforderlich sein können (z. B. von Tolltickets oder Bip&Go).
 

Strafen vermeiden

Vergisst du die rechtzeitige Zahlung der Maut, erhältst du eine Mahnung oder eine Strafe. Diese kann je nach Verzögerung deutlich höher ausfallen als die eigentliche Mautgebühr.
 

Fazit

Das Free-Flow-Maut-System erleichtert das Reisen auf französischen Autobahnen, da kein Anhalten an Mautstationen mehr notwendig ist. Wohnmobilfahrer sollten jedoch auf die richtige Fahrzeugklassifizierung achten und eine geeignete Zahlungsmethode wählen. 

Das Bezahlen wird in der Übergangszeit also komplizierter und man muss selber schauen, damit man die Autobahngebühren beim richtigen Autobahnbetreiber bezahlt.

Die Nutzung eines Maut-Badges ist für Wohnmobilfahrer von Vorteil, denn wenn sein Wohnmobil eine ungefähre Höhe um die 3m hat, kann man leicht in der falschen Klasse eingestuft werden und diese ist dann teurer. Viele vermeiden die Maut in Frankreich und weichen auf Nebenstrecken aus. Vielleicht in den nächsten Jahren nicht die schlechteste Option.

25.3.2025

Zusatz Informationen:

  • Quelle:  Wohnmobilland Schweiz